Chancen in der Krise? Anpacken, was bisher liegen geblieben ist!

Die industrielle Fertigung wird nach dem starken Einbruch vom März 2020 und einer weiterhin schwachen Entwicklung erst ab dem Frühjahr 2021 wieder positive Wachstumsraten zeigen. Dabei geht es nicht nur um CORONA. Denn insbesondere die Industrie war schon vorher in der Rezession. Für viele Unternehmen ist deswegen das Jahr 2018 die Referenz für „normal“.

Die CORONA Schwächephase bedeutet gleichzeitig das Ende der Experimentierphase in Bezug auf die Digitalisierung. Erstrangig ist die Frage: Wie wird das neue „Normal“ aussehen?

Wir haben für das neue Normal einige Thesen aufgestellt und um die Meinung der Teilnehmer (50) während des Webinars am 21 Juli 2020 gebeten.
Die Ergebnisse stützen unsere Einschätzung der Lage:

  • These 1: Virtuelle Auswahl und Absicherung wird Außendienst auf detaillierte Technologieberatung fokussieren.
  • These 2: Es wird eine „Information Supply Chain“ geben. Vergleichbar mit der Versorgungskette in der Logistik.
  • These 3: Das Internet wird die Quelle für Marktdaten und für Einsatzdaten.
  • These 4: Neue Formen der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit werden notwendig.

Um sich darauf vorzubereiten, ist die Digitalisierung notwendig. Und da haben wir mit einigen Missverständnissen aufgeräumt bzw. aufgerufen, sich ein klares Bild zu machen.

  • Daten sind das neue Gold.
    Im Prinzip ja. Es sind aber nicht die Produktdaten, sondern Meta Daten, also: Daten über die Daten. Dazu gehören Zugriffsstatistiken, Bewegungsprofile, „Klick“-folgen,..
  • Standards lösen das Problem der Digitalisierung.
    Im Prinzip ja. Aber es wird nie „den“ einen Standard geben, und es wird Dialekte geben. Deswegen wird eine eigene Stammdatenbasis auf Basis harmonisierter Standards erforderlich, von der aus die georderten Datenformate zu erzeugen sind.
  • Internet (Daten) darf nichts kosten.
    Das ist die allgemeine Wahrnehmung, tatsächlich aber ist es falsch. Es gibt nichts wirklich Kostenfreies. Im Zweifel gilt: „If it’s for free, you are the product!“ Wobei wir wieder bei den Meta-Daten wären (s. o.).

Digitalisierung heißt: Eine entsprechende Strategie zu erarbeiten. Und: Die notwendige Grundlagenarbeit zu leisten. Dafür ist in der Krisenzeit die Zeit vorhanden. Ausserdem sind die benötigten Fachleute verfügbar, die sonst operativ stark eingebunden sind. Wie das als Projekt zu organisieren ist, das wird Thema des nächsten Webinars der Reihe sein. Und weil Krise ist, stellt sich die Frage: Wie wird das finanziert? Denn auch wenn die Fachleute verfügbar sind, die Umsätze fehlen und damit auch das Geld für interne Projekte.

    

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